Bundeswehr und Schützengilde in Höxter verbindet seit Jahrzehnten ein enges Verhältnis. Besonderer Ausdruck der Freundschaft zwischen den Kompanien ist die Tatsache, dass Aktivitäten in Höxter nicht nur angekündigt, sondern die Vorhaben immer auch mit Leben erfüllt werden, wie alle Beteiligten bestätigen. Schützen-Hauptmann Stefan Schrader und Spieß Michael Petsch sowie die Schützen der Vierten und etliche Bundeswehrsoldaten der Patenkompanie feierten kürzlich im Schützenhaus in Corvey das Jubiläum bei einem besonderen Abend .
Eine Abordnung der Bundeswehr zeigte auch beim Schießen Flagge.
Die Pokale werden bei der Nikolausfeier der Vierten am Samstag, 2. Dezember, ab 19 Uhr im Schießstand in Corvey (Anmeldungen laufen) überreicht.
Eine besondere Urkunde anlässlich des 30-Jährigen haben Schützen und Bundeswehrsoldaten jetzt in der Kaserne präsentiert. Die Kompaniespitzen betonten, dass die Verbindung zwischen Schützen und Soldaten besser nicht sein könne. Hauptmann Schrader und Kompaniefeldwebel Petsch sowie Major Simon Hörmann (Kompaniechef 4. ABC-Abwehrbataillon 7) und Spieß Oberstabsfeldwebel Thomas Heyer stellten heraus, dass sich die Soldaten und die Schützen alle Termine schon früh rot im Kalender anstreichen würden. So waren die Soldaten bei der Weser-Bootstour 2017 und beim Sommerfest der Vierten mannstark dabei. Auch beim Schützenfest 2018 sind sie im Umzug und im Zelt sichtbar. Und bei Weihnachtsfeier und Bratwurstessen auf dem Weihnachtsmarkt fehlen die Militärs zumeist auch nicht. Ebenso treten die Schützen in Uniform in der Kaserne an, wenn es dort offizielle Anlässe wie den Neujahrsempfang und Appelle wie zu Verabschiedungen zu Auslandseinsätzen oder personellen Veränderungen gibt.
Viele fragen sich, wie es zu der dauerhaften Verbindung von Vierter und Vierter gekommen ist: Die 4. Kompanie unterhält Patenschaften mit den Gemeinden Brenkhausen, Bödexen und Fürstenau. 1985 kam es zu ersten Kontakten mit der 4. Kompanie des damaligen Pionierbataillons 7 der Bundeswehr in Höxter. Wie gut diese Patenschaft lief, zeigte sich dadurch, dass nach der Auflösung des Pionierbataillons die 4. Kompanie des 1993 in die Kaserne eingerückten ABC-Abwehrbataillons die Patenschaft übernahm. Seit dieser Zeit gibt es viele Kontakte zwischen den Schützen und Soldaten des Standortes Höxter und das trotz verschiedener Umgliederungen und Auslandseinsätze des jeweiligen Patenbataillons.
Die damaligen Spieße, Heinz Lücking (Schützengilde) und Gerd Pelz (Bundeswehr), hatten vor drei Jahrzehnten zusammen mit anderen die Freundschaft erst auf eine offizielle Basis gestellt.
Zahlreiche Schießtermine und Feste sowie viele Begegnungen bei Empfängen oder anderen Festivitäten gibt es im Jahr. Das ist wichtig, dass sich Soldaten, von denen viele aus anderen Bundesländern nach Höxter gekommen sind, und Höxteraner Schützen und ihre Familien näher kennen lernen. »Die Freundschaft läuft sehr unkompliziert, unsere Soldaten nehmen die Termine gerne wahr«, bestätigen Major Simon Hörnann und Schützen-Hauptmann Stefan Schrader. Schützen und Soldaten sind der Meinung, dass die Freundschaft nicht nur etwas für die Offiziellen sei, sondern von allen gelebt werde. Man laufe sich in Höxter immer wieder auch privat über den Weg.
Vielen Soldaten ist in Höxter etwas Besonderes aufgefallen: »Wir waren bereits in vielen anderen Kasernen, aber hier in Höxter gibt es kein freundliches Desinteresse der Bevölkerung, hier gehört die Bundeswehr einfach zur Stadt richtig und anerkannt dazu. Das ist sehr wohltuend, wenn die Menschen unsere Arbeit schätzen«, ist immer wieder von der Truppe zu hören.
Eine Patenschaft ist für viele Beteiligte auch mehr als Biertrinken, bei Gesprächen wird gerne auch tief gehender und persönlich diskutiert. Traditionspflege im besten Sinne sei für alle Beteiligten die 30 Jahre währende Freundschaft, betonten die Kompaniespitzen bei der Urkundenübergabe in der sich an vielen Stellen im Umbau befindlichen General-Weber-Kaserne Höxter.
Verfasser/Bildmaterial: Michael Robrecht
