Schützengilde Höxter von 1595 e.V.
Vorfreude auf die Festivitäten
Jubiläumsschützenfest vom 1. bis 4. Juli 2022...

In diesem Jahr möchte die Schützengilde von 1595 e.V. endlich durchstarten nach der coronabedingten Absage des Jubiläumsschützenfestes im Jahr 2020.

 

Leider verlief für die Höxteraner Schützengilde auch 2021 nicht alles nach Plan.

 

Kompanieintern konnte zur Freude der Schützen jedoch die eine oder andere Veranstaltung nach geltender Corona-Schutzverordnung stattfinden.

 

Auf Bataillonsebene war es das Sommerfest, das laut Gilde-Kommandeur Thomas Wiesemann „anders als gewohnt“, aber deshalb „nicht weniger schön“ gewesen sei, wie Wiesemann betonte.

 

„Wer beim Sommerfest anwesend war, der konnte die emotionalen Ämterübergaben live miterleben. Die anschließenden Feiern in den jeweiligen Kompaniequartieren waren überragend. Danke an alle, die mitgewirkt haben“, resümierte Gilde-Kommandeur ThomasWiesemann.

 

Im Fokus steht in diesem Jahr das große Schützenfest des mehr als 1000-Mitglieder starken Traditionsvereins.

 

Wie und wo soll es aber nun gefeiert werden? Es gibt dabei nämlich mehr als nur die Corona-Hürde zu überwinden:

 

Insbesondere die Vollsperrung der Höxteraner Weserbrücke während des Festes ist ein Thema, denn ein Schützenfest auf der anderen Weserseite auf dem Floßplatz werde wegen der Brückenertüchtigung nicht praktikabel sein.
Der Vorstand der Schützengilde hat sich deshalb intensive Gedanken gemacht, wo das große Fest stattfinden kann.

 

Noch immer ist der Festort nicht sicher.

 

Als „Festort-Option A“ nannte Gilde-Pressesprecher Thorsten Stein die leerstehende Fläche an der Lütmarser Straße, wo sich einst Holz Klingemann befand.

 

Als „Option B“ ist Corvey noch immer im Rennen. Als Festplatz könne ein Parkplatz dienen, der für die Landesgartenschau in diesem Jahr entstehen soll.

 

Noch gäbe es keine Zusage für die favorisierte Option A, wie Stein gegenüber dem Höxter-Kurier erklärte.

 

Auch das Stattfinden des Schützenfestes selbst sei nicht zu 100 Prozent sicher, wie Kommandeur Thomas Wiesemann ergänzte.

 

Die Gilde plane tagesaktuell. Wenn ein Risiko für die Festbesucher bestehe, dann behalte sich die Schützengilde vor, das Fest erneut abzusagen, so Wiesemann.

 

„Schützen schützen halt“, betonte Thorsten Stein. Der gesamte Gilde-Vorstand ist aber zuversichtlich, das in diesem Jahr wieder gefeiert werden kann und darf.

Besonderen Dank für die Unterstützung in vielen Belangen richtet der Gilde-Vorstand an die Spitze der Stadtverwaltung, insbesondere an Bürgermeister Daniel Hartmann und die Baudezernentin Claudia Koch.

 

Das Festprogramm steht! Beginnen wird das Schützenjahr in Höxter mit einer Bataillonswanderung am 26. März.

 

Interessant werden dürfte der Vortrag „Gilde im 30-jährigen Krieg“ am 28. April, der den Werdegang der Schützengilde von 1595 näher beleuchtet.

 

Das große Jubiläumsschützenfest findet vom 1. bis 4. Juli 2022 statt und endet mit einem Schützenball in der Stadthalle Höxter am 8. Oktober 2022.

 

Das amtierende Königspaar Frank Wiesemann und Sandra Vogt freut sich bereits auf die Festivitäten. Sie hoffen aber auch auf ein sicheres Fest mit möglichst wenig Einschränkungen.

 

 

 

Ein Verein mit Tradition

 

Die erste Urkunde, die erhalten geblieben ist, liegt im Staatsarchiv in Hannover. Dabei handelt es sich um eine 1695 erstellte Abschrift der eigentlichen Stiftungsurkunde von 1595.

 

Diese Urkunde von 1595 soll allerdings in Kriegszeiten abhandengekommen sein. Aufgrund der Tatsache, dass allein im dreißigjährigen Krieg mehrmals Truppen durch Höxter gezogen sind und mehrere Schlachten in und um Höxter geschlagen wurden, ist dies sehr wahrscheinlich. Die eigentlichen Gilden und Bruderschaften, die
im westfälischen Raum existieren, stammen in der Regel aus den im frühen Mittelalter allerorten bestehenden örtlichen Bürgerwehren.

 

Auch in Höxter gab es eine streng militärisch organisierte Bürgerwehr. Davon zeugt auch das Dokument aus dem Jahre 1695. In Höxter bestanden zunächst drei und dann vier Ortsviertel, die unter dem Kommando eines Schaffers standen. Dieser ist mit dem heutigen Hauptmann zu vergleichen.

 

Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich auch das Bild der Gilde und auch das Engagement der Schützen. In den Zeiten der beginnenden stehenden Heere schwand die Notwendigkeit der Gilden und Bruderschaften. Vielfach gingen sie unter und wurden erst im 18. und 19. Jahrhundert wieder erweckt als Schützenvereine.

 

Auch in Höxter waren zeitweise Schützenverein und Schützengilde ein Verein.

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trennten sich Gilde und Verein wieder voneinander.

 

Während die Gilde Werte wie Tradition und Heimat vertreten, ist der Schützenverein eher sportlich am Werk.

 

Heute rekrutieren sich die Mitglieder der Schützengilde nicht mehr so streng aus den Vierteln. Sie gehören häufig der Kompanie an, wo die meisten Freundschaften zu den Mitgliedern bestehen.

 

Der Schützengilde gehören heute etwa 1200 Mitglieder an.

 

 

Bericht: TKU


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