Schützengilde Höxter von 1595 e.V.
Majestäten genießen ihren großen Tag!
Christian und Christina Krog verleihen Umzug königlichen Glanz

Glanz, Noblesse und Festtagsfreude: Der prachtvolle Umzug und die Parade beim Schützenfest in Höxter haben in ihrer Imposanz die Herzen der Menschen erobert. Knapp 2000 Akteure begeisterten die Zuschauer. Im Mittelpunkt stand natürlich das charmante Königspaar der Gilde, Christian und Christina Krog. Beide genossen das Bad in der Menge, aus der sich bewundernde Blicke auf das bezaubernde goldfarbene Kleid der Königin richteten. Es strahlte schöner als die Sonne.

Zusammen mit den Regenten und Hofstaaten der vielen Gastvereine und nicht zu vergessen den zahllosen Schützen und den Blaskapellen und Spielmannszügen ließen Höxters Majestäten und ihr Hofstaat – Tim Sülwold und Janette Tesche (1. Kompanie), Niklas Hamatschek und Ann-Cathrin Micus (2. Kompanie), Niklas Skrobucha und Linda-Isabel Radtke (3. Kompanie), Patrick Warnecke und Annika Korte (4. Kompanie) – die Stadt in einem hinreißenden Licht erscheinen. Dass in dem kilometerlangen Umzug so viele junge Gesichter den Zuschauern entgegenlächelten, lässt die Traditionsvereine hoffnungsvoll nach vorne schauen.

 

Das Schützenwesen ist aus der Stadt und den Ortschaften nicht wegzudenken und trägt maßgeblich zur Attraktivität der Region bei. Denn zur Lebens- und Wohnqualität gehören Gemeinschaft und Geselligkeit. Beides genossen die Festgäste in vollen Zügen. Und sie begleiteten das Königspaar freudestrahlend durch den Höhepunkt seiner Regentschaft. Christian und Christina Krog winkten den Menschen mit großer Herzlichkeit zu und stiegen an den Altenheimen aus der Kutsche. Bewusst nahmen sie sich Zeit für die Senioren, denen es sehr viel bedeutet, den Umzug zu sehen.

 

Mit von der Partie war in den Vorjahren immer der Schützenkönig von New York, Fred Hansen, gewesen. Obwohl er in diesem Jahr nicht in Höxter mitfeiern konnte – beim Jubiläumsfest 2020 will er aber wieder dabei sein –, zog das Fest internationale Gäste an. Kommandeur Thomas Schöning begrüßte sie bei seiner Festansprache im Rahmen des Großen Zapfenstreichs am Samstagabend eindrucksvoll in ihrer Muttersprache Hindi. Denn die Gäste, Hemant Chawla (22) und seine Mutter Anita, kommen aus Indiens Hauptstadt Neu Delhi. In Höxter wollten sie das Fest der Gilde miterleben. Die Verbindung zur Familie Schöning besteht über die jüngere Tochter des Kommandeurs, Juliane (24). Sie ist mit Hemant Chawla, der seit zwei Jahren in Deutschland lebt und nach einem Freiwilligendienst zurzeit in Göttingen eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann absolviert, befreundet. Seine Mutter Anita ist vor einer Woche aus Neu Delhi angereist, um ihren Sohn in der Ferne zu besuchen und das Schützenfest in Höxter mitzuerleben.

 

Die Tochter des Kommandeurs war bis vor kurzem selbst in Indien und absolvierte nach einem Freiwilligendienst ein Praktikum beim Goetheinstitut in Mumbai. »Es freut mich, dass sie dort stolz von der Welterbestadt Höxter und unserem Schützenfest erzählt hat«, betonte der Kommandeur. Inzwischen studiert Juliane Schöning in Hamburg und demnächst in Göttingen moderne Indologie und hält ihrer Heimat – und natürlich dem Schützenfest – bei aller Weltläufigkeit fest die Treue.

Die Beweggründe für diese Verbundenheit können Hemant Chawla und seine Mutter jetzt nachempfinden: Sie haben das Fest von den Umzügen bis zur Party im Festzelt in vollen Zügen miterlebt. »Die Menschen in dieser Stadt bilden eine Einheit. Sie singen und tanzen zusammen, die Stimmung ist toll. Es gab viele Gänsehaut-Momente. Wir sind von jedem mit offenen Armen empfangen worden«, schwärmt Hemant Chawla. »Bei uns in Indien feiert man auch große Feste.« Diese seien aber komplett anders. Entsprechend nachhaltig werden Mutter und Sohn die Festtage in Höxter und die Schützengilde in Erinnerung behalten. Und Anita Chawla wird zu Hause sicher viel aus Höxter erzählen.

 

Wir haben die Kraft gespürt, wie es ist, wenn unsere Stadt an einem Strang zieht.

Kommandeur Thomas Schöning

 

Die Sympathien für den Traditionsverein, seine Heimatliebe und seine Weltoffenheit reichen jetzt also bis nach Indien. Bereits vor dem Fest hatte die Begeisterung der Schützen für ihren Standort Kreise gezogen. Nicht ins Ausland, aber immerhin bis in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Bei der Bewerbungsfahrt für die Landesgartenschau 2023 war die Gilde stark vertreten. »Wir haben das Weserlied gesungen und den Landtag gerockt«, erinnerte Thomas Schöning an diese Offensive, die ihm aus gutem Grund im Gedächtnis bleibt: »Wir haben die Kraft gespürt, wie es ist, wenn unsere Stadt an einem Strang zieht.« Das tat sie auch gestern – mitsamt den Gastvereinen, der Bundeswehr und der Reservistenkameradschaft, die bei dem glanzvollen, von Markus Finger unterhaltsam moderierten Umzug mit von der Partie waren.

 

Der Geist dieses Gemeinsinns steht auch über dem heutigen dritten Schützenfesttag, der am Vormittag einen Höhepunkt erlebt: Im Festzelt wird beim Schützenfrühstück das Geheimnis um die neue Königin an der Seite von Frank Wiesemann gelüftet. Wie immer sind viele Damen im Gespräch. Der neue Regent und seine Ehefrau Nadine halten souverän dicht und lassen sich auch bei noch so pfiffiger Gesprächstaktik nicht aus der Reserve locken.

 

 

 

Text: WB
Foto: Sabine Robrecht

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