Willkommen bei der Vierten Kompanie
Klaus Töpfer wurde 80: Höxteraner, Global Player und Mitglied der Vierten Kompanie
Abordnung überreicht Kompanieshirt...

"Höxters Ehrenbürger und Mitglied der Vierten Kompanie Prof. Dr. Klaus Töpfer feierte am Sonntag, 29. Juli, seinen 80. Geburtstag. Von Ruhestand ist der langjährige Bundesminister meilenweit entfernt. Er ist überall in der Welt zuhause, und doch so gerne auch in seinem Höxter.

 

Ruhe strahlt Klaus Töpfer nicht aus, auch nicht mit 80. Aber seine Rastlosigkeit hat ein Ziel: Die Menschen sollen bei allem, was sie heute tun, die Konsequenzen für ihre Enkel bedenken. Das treibt ihn an. Seine Tage sind durchgetaktet, immer noch. Er sage zu wenig ›Nein‹ zu Terminen stellt Töpfer fest und strahlt dabei Zufriedenheit aus. Denn er freut sich, dass seine Themen so nachhaltig wirken. Der Aktionsradius des ehemaligen Bundesministers und UN-Direktors war und ist international weit gefasst und kreist dabei vor allem um ein Thema: die Zukunft des Planeten.

 

Auch wenn er kein Regierungsamt mehr inne habe, sei er weltweit immer noch einflussreicher als manches Kabinettsmitglied, heißt es in Berlin voller Respekt.

 

Am Sonntag wurde ein Höxteraner 80 Jahre alt, der nicht zu den Großen der Weltgeschichte gehört, der aber unsere Lebensbedingungen und die Umwelt entscheidend verändert und verbessert hat. Er schwamm schon vor 30 Jahren medienwirksam durch den Rhein, um zu beweisen, dass der Strom wieder Badequalitäten bekommen hatte. Töpfer formulierte als Erster wichtige Klimaziele, verbannte die gefährlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe aus der Umwelt, gilt als Erfinder der Kreislaufwirtschaft und wird Vater der Energiewende genannt.

 

Töpfer freute sich über Minister Wan Gang, der betont hatte, wie groß sein Einfluss auf die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik Chinas gewesen sei – und immer noch ist. Er begeisterte sich über Karrieren, die er begleitet hat, wie die von Annegret Kramp-Karrenbauer (heute CDU-Generalsekretärin), frühere Ministerpräsidentin des Saarlandes und vielleicht in Berlin bald noch mehr. Sie war 1997 Töpfers Nachrückerin im Bundestag.

 

Klaus Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Waldenburg in Schlesien als Sohn eines Kreishauptsekretärs geboren. Nach der Vertreibung 1945 besuchte er das König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter, wo er seine Frau Mechthild, eine Klassenkameradin, kennenlernte. Geformt hat ihn das katholische Milieu Ostwestfalens. Nach dem Abitur 1959 und dem Wehrdienst (1960 Leutnant der Reserve) studierte Töpfer Volkswirtschaft. Viele Freundschaften stammen aus den Jugendtagen in Höxter.

 

Nach einer wissenschaftlichen Karriere hat ihn Ministerpräsident Bernhard Vogel 1985 zum Chef des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt und Gesundheit gemacht. Bundeskanzler Helmut Kohl holte Töpfer (CDU) 1987 als Minister für Umwelt und Reaktorsicherheit nach Bonn. Die Sicherheit der 23 bundesdeutschen Atomaren Kernkraftwerke (AKW) war sein wichtigstes Thema.

 

Zu den Errungenschaften von Klaus Töpfers Ministerzeit gehören ebenfalls das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (1989), das Duale System »Grüner Punkt« (1991), ein FCKW-Verbot zum Schutz der Ozonschicht (1992), die Festlegung der weltweit niedrigsten Dioxin-Grenzwerte (1993) sowie die Teilnahme an der ersten Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.

 

1995 übergab er seinen Ministerposten an Angela Merkel und übernahm selbst das Ressort für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Als Beauftragter der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich hatte er ab 1995 reichlich zu tun. In Berlin setzte er den Umbau vorhandener Altbausubstanz in Ministerien durch – eine nachhaltige Entscheidung. Zusammen mit dem damaligen Bundesbaudirektor Florian Mausbach organisierten gleich zwei Höxteraner den Bonn-Berlin-Umzug – ein Jahrhundertprojekt und eine seiner schönsten Aufgaben, wie er sagte.

 

1997 erreichte Töpfer das Angebot, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und Generaldirektor des Büros in Nairobi zu werden, verbunden mit dem Titel eines Unter-Generalsekretärs. 1998 bis 2006 leitete er das UN-Umweltprogramm. Das Leben der Menschen in Afrika hat ihn tief beeindruckt. 2004 und 2012 war »Mister Nachhaltigkeit« als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten mehrfach im Gespräch.

 

Mit seiner Frau Mechthild verbringt er die freien Tage im Haus nahe der Klinik am Räuschenberg in Höxter. Oft sind die drei Kinder und vier Enkel dort zu Gast. Zu den emotionalsten Momenten in seinem Leben gehörte am 12. November 2011 seine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Höxter. Immer wieder sitzt Töpfer, der für seine unkomplizierte Art bekannt ist, bei Bier, Skat und bei Fußballübertragungen in den »Bürgerstuben« und freut sich des Lebens. Er stiftete mit seiner Frau (Heirat 1968) den ersten Haarmann-Möllinger-Preis (eine Würdigung, sich für junge Leute in der Region einzusetzen). Welterbe Corvey, Landesgartenschau 2023 Höxter, Hochschule, Kirche, Schule, Wirtschaft: Klaus Töpfer unterstützt vieles. Oft sieht man ihn am Samstagmorgen beim Plausch auf dem Wochenmarkt oder mit den Enkeln in der Natur bei Höxter."

 

 

Wir gratulieren Klaus Töpfer, der seit dem 30.06.2014 auch Mitglied der Vierten Kompanie ist, vom ganzen Herzen und wünschen ihm und seiner Familie Glück und Gesundheit und freuen uns, wenn er auch weiterhin an den Kompanieveranstaltungen teilnehmen wird. Er ist ein immer gern gesehener Gast und herzlich willkommen.

 

 

 

Text "WB", Foto: Vierte

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